Reckenzin
Reckenzin
Der Ortsteil Reckenzin (Einwohner: 231) liegt im Nordosten der Gemeinde Karstädt. Zum Ortsteil Reckenzin gehört der Gemeindeteil Streesow.
Reckenzin wurde 1378 erstmals als Runddorf erwähnt. Der Ortskern mit Anger, Kirche, Feldsteinmauer und altem Baumbestand ist landschaftstypisch und wurde unter Ensembleschutz gestellt. Die alte Linde am Dorfanger zählt zu den Naturdenkmälern. Über die alte Linde in Reckenzin gibt es eine kleine Geschichte zu berichten: Eines Tages gab es einen Brand, der die Linde fast ganz und gar zerstörte. Zwei Tage später geriet sie ein zweites Mal in Brand und schien nun endgültig zerstört zu sein. Die Linde, die allen Todsagungen zum Trotze neu austrieb, zählt heute zu dem unerklärlichen Wundern der Natur und erfreut sich auch mit ausgebranntem Stamm bester Gesundheit.
Die Kirche in Reckenzin ist wahrscheinlich aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Es handelt sich um eine gotische Feldsteinkirche mit quadratischem, eingezogenem Chor. Der von der Kirche getrennt stehende Fachwerkturm hat einen achteckigen spitzen Helm. Giebel, Schiff und Chor enden in einfachen Backsteinaufsätzen. Die Decke ist gerade und hat sichtbare Balken. Die Wetterfahne trägt die Inschrift „1861 B. v. W.“. Altar und Kanzel sind im barocken Stil vereinigt und mit handwerklichen Schnitzereien versehen. Am Aufsatz befinden sich zwei gotische Figuren. Die Brüstungsbretter sind mit verschiedenen spätgotischen Mustern bemalt. An den südlichen Emporetüren sind kleine Glasmalereien angebracht. Von den beiden vorhandenen Glocken hat die größere einen Durchmesser von etwa 80 cm und ist mit gedrehten Schnüren und Buchstaben verziert.
Der Rastplatz ist für Fahrrad- und Wandertouristen ein herrliches Plätzchen, das zum Verweilen einlädt.
Streesow
Streesow wurde 1515 als Runddorf mit Mühle das erste Mal urkundlich erwähnt. Der slawische Ortsname weist auf die Besiedlungsart hin. Aus dem Runddorf entwickelte sich eine Gutssiedlung, die von 1549 bis 1771 als Rittersitz diente. Das Gut mit Park, Teichen und seinen alten Wegen ist noch heute vorhanden.
In der Nähe von Streesow befinden sich die Reste eines Hügelgrabes. Sie zählen zu den geschützten Bodendenkmälern wie der von Wasser umgebene flache Turmhügel am nordwestlichen Ortsrand. Ebenfalls sehenswert ist die Bogenbrücke im Streesower Löwengrund, die überall nur Löwenkopfbrücke genannt wird. Zwei Löwenköpfe an jeder Seite zieren die Brücke, die 1846 erbaut wurde und an den Beginn des Eisenbahnzeitalters erinnert. Von 1993 – 1994 wurde die Brücke Stein für Stein abgetragen und originalgetreu wieder zusammengesetzt. Seit dem 10.11.1982 steht diese Eisenbahnbrücke unter Denkmalschutz. Wenn man von Streesow kommend die Bogenbrücke im Löwengrund überquert und weiter in Richtung Bootz radelt, liegt am Waldrand rechts ein Stein, der das Aussehen eines Löwenkopfes hat. Über die Herkunft des Steines und darüber, ob eine Verbindung zur Löwenkopfbrücke besteht, gehen die Meinungen jedoch auseinander. Bewundern Sie selbst den kuriosen Stein und erfinden Ihre eigene Geschichte.
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