Dickes Lob zum Pferde-, Hobby- und Bauernmarkt in Blüthen

Ob Pferde, Esel, Enten, Tauben, Kaninchen, Reitzubehör, Reisekutsche, Dämpfer, Keramik, Grünpflanzen, Gewürze, Angelzubehör, Taschen oder Trödel - das Angebot zum 23. Pferde-, Hobby- und Bauernmarkt Blüthen am 1. Mai war riesig. So riesig, wie die Besucherschar, die dieses Markttreiben, das längst kein Geheimtipp mehr ist, in das Prignitzdorf zog.
So wie Karin Pingel aus Sadenbeck, die seit fünf Jahren mit ihrer Freundin aus Sadenbeck immer am 1. Mai nach Blüthen kommt. „Es gefällt uns hier sehr gut.“ Gezielt erwarben sie diesmal ein Meerschweinchen, da eins ihrer Tiere verstorben
war. Auf der Suche nach einem Pony für die Enkeltöchter war das Ehepaar Geisler aus Barenthin, andere Gäste zogen mit Hühnern, Grünpflanzen für den Garten oder Käfigen nach
Hause. Pia Michael hatte einen Hahn im Karton, gewonnen bei der Lebendtier-Tombola des Rassegeflügel- und Rassekaninchenvereins Fischbeck. „Der Erlös dient Züchtern, die durch das Hochwasser betroffen sind und kommt auch der Jugendarbeit sowie Kinderheimen zu Gute“, erzählt Vereinsvorsitzender Hartmut Sasse.
Herumgesprochen hat sich das Marktevent, das größte übrigens, das in Blüthen stattfindet, weit über Kreis- und Landesgrenzen auch bei den weit über 60 Händlern. „Wir kommen seit vielen Jahren hierher. Es ist familiär hier, man kennt sich untereinander, auch herrscht meist gutes Wetter“, erzählt Mandy Rabe aus Slate bei Parchim. Beruflich ist sie als Pflegedienstleiterin tätig, Tierhaltung ist jedoch ihr und das Hobby ihres Mannes, und so waren sie mit Kaninchen, Meerscheinchen, Ponys und Hühnern in Blüthen präsent.
„Ich gehöre mit zu den ersten, die von Anbeginn in Blüthen dabei sind und freue mich von einem Jahr aufs andere auf diesen Markt, weil er so schön ist und für mich immer so was wie ein Tag Urlaub bedeutet“, betont Siegfried Keil aus Klötze/ Altmark. Der Schäfermeister, dessen aufwändiges Hobby die Rassetaubenzucht ist (450 Tiere), hatte Tauben und Hühner unterschiedlicher Rassen mitgebracht, wie federfüßige Zwerge und Aurokaner.
„Blüthen ist im Frühjahr einer der schönsten Märkte, die wir kennen, deshalb kommen wir immer wieder her“, lobte Andreas Hotaß aus Ribnitz-Damgarten, der mit einem gefüllten
Pkw-Pferdeanhänger anreiste. Pferde an Bord zweier Lkw- Transporter hatten auch Manfred Ballstedt und Julian Heinemeier aus Hildesheim bzw. Magdeburg. „Wir sind das erste Mal hier und kommen 2015 bestimmt wieder, denn es ist ein schöner Markt mit gepflegten Pferden“, lobten die Händler.
„Ich verkaufte drei Irisch-Tinker und nahm für meine Kunden
drei Ponys mit“, erzählt der Händler aus Hildesheim. Ein Blickfang für die Gäste war „Avanti“, ein Reitpferd „außer Verkaufskonkurrenz“, von der Deckstelle Steinberg vom Haupt- und Landgestüt Neustadt/Dosse, mit dem Turnierreiter Christian Lehmann nach Blüthen gekommen war.
Seit drei Jahren vertreten auf dem stark frequentierten Markttag
ist der Kleintierzuchtverein D 268 Karstädt e.V., der mit ca.
60 Tieren - Kaninchen, Enten, Gänse, Tauben, Hühner - einen
Querschnitt seiner züchterischen Arbeit präsentierte. „Mit der
Besucherschar, die sich unsere Ausstellung anschaute, sind
wir zufrieden, auch gab es mehrere Nachfragen“, hieß es seitens des Vereins, der einschließlich Jugendliche 16 Mitglieder zählt.
Musikalisch umrahmt wurde das Markttreiben durch die Blaskappelle aus Grabow, auch war reichlich für Speis und Trank gesorgt. Wie immer war das Landfrauen-Café voll besetzt
und die fleißigen Frauen kamen mit dem Backen der leckeren
Blechkuchen gar nicht nach.
Je nach Entfernung reisten die weit über 1000 Gäste mit dem
Fahrrad, Auto oder per Kutsche an, wie Schmiedemeister Ronald Otto mit seinem vollbesetzten Gefährt aus Postlin. „Wenn der Markt weiter wächst, muss sich die Gemeinde als Organisator etwas mit den Parkplätzen einfallen lassen“, hörte der „Express“ von mehreren Gästen. Etwas Entlastung brachte
die Freigabe einer gerade abgeernteten Koppel durch den
Landwirtschaftsbetrieb GbR Jaeger.
Schrift und Fotos von Manfred Drössler